Haus Steinbreche – ein Haus mit Tradition

Im Jahre 1712 errichtete Leonhard Gouhaire das Herrenhaus an der Steinbreche in Refrath. Nach seinem Tod kaufte seine Tochter Anna Maria, verheiratet mit dem wohlhabenden Otto Siegen, ihren drei Brüdern ihr Erbteil an der Steinbreche 1738 ab. Von ihren acht Kindern blieben nur die drei jüngsten und unverheirateten Töchter Anna Margarethe, Anna Sibilla und Anna Maria Siegen auf Haus Steinbreche wohnen, zu dem neben dem Herrenhaus, Scheune und Wirtschaftsgebäuden auch Steinbrüche, Traß- und Braunkohlegruben, Kalköfen und ein umfangreicher Landbesitz von ca. 1200 Morgen gehörte. Die drei „Steinbrecher Jungfern“, wie sie in Refrath genannt wurden, vererbten 1820 ihrem Neffen Bernhard Eyberg Haus und Gut Steinbreche. Nach seinem Tod erwarben 1850 Heinrich Rolshoven und 1879 Arnold Gabriel aus Westfalen Haus Steinbreche.
Im Jahre 1896 übernahm Josef Keller die Steinbreche und baute sie zu einem der bekanntesten Ausflugslokale des Rheinlandes aus. Bis zum Jahre 1902 entstanden die Restaurationsräume, ein großer Saal, eine Weinstube, eine überdachte Terrasse, ein Fischweiher, der Kahnweiher (aus den ehemaligen Steinbrüchen), ein Irrgarten, eine Kegelbahn, ein Schießstand, eine Eselreitbahn, ein Kinderspielplatz sowie Ställe für 60 Pferde.1912 verpachtete Josef Keller die Steinbreche an Franz Vollmer.
Während des ersten Weltkrieges wurden die Gebäude der Steinbreche als Unterkunft einer Verwundetenkompanie genutzt. In den folgenden Jahrzehnten wird sie als Ausflugslokal von verschieden Besitzern weitergeführt.
Zu Beginn der achtziger Jahre erwirbt die Stadt Bergisch Gladbach Haus Steinbreche und wandelt den Saal in ein Bürgerzentrum für den nun größten Stadtteil Bergisch Gladbachs, Refrath, um. Ab Januar 2005 wird die Refrather Steinbreche vom bürgerschaftlichen und gemeinnützigen Trägerverein Steinbreche e.V. in Eigenregie gemanaget.
Seit über hundert Jahren ist Haus Steinbreche nicht nur den Refrather Bürgern, sondern auch den Menschen in der Region ein Ort, an dem kulturelle Veranstaltungen und Feste ihren festen Platz haben.